Das Sprechen ist, wie unsere Stimme, ein ganzkörperlicher Prozess.

Schon bevor wir als kleine Kinder zu sprechen beginnen, interagieren wir mit unseren Gesten, unseren Händen. Dabei folgt unsere Hand zunächst unserem Blick. Unsere Gesten entwickeln sich also abhängig von unserer Blickrichtung, die unser jeweiliges Handeln bedingt. Unsere Hand und unser Kiefer haben primär die Aufgabe, zu greifen. Und das gilt im übertragenen Sinne auch für die soziale Interaktion: Unsere Hand und unser Mund ‚greifen‘ entsprechend unserer Vorstellungskraft nach Worten.

Unser Sprechen greift ein, es hinterlässt Spuren. Dabei arbeiten Hand, Kiefer und Zunge optimal zusammen. Wenn dieses Zusammenspiel aber blockiert ist, bleibt unser Sprechen eintönig, es ist wenig mitteilsam und lässt keine konkrete Absicht erkennen.

In diesem Workshop lernen wir, uns unsere natürliche Fähigkeit zur gestischen Interaktion für unser Sprechen zunutze zu machen und finden zurück zu Klarheit und Präzision. Wir erleben unser Sprechen nun wieder in Leichtigkeit, Kraft und Lebendigkeit.

Warum wir überhaupt sprechen, fragen wir uns selten. Viel öfter fragen wir uns, warum uns das absichtsvolle Sprechen nicht immer gelingt. Beginnen wir damit, zu akzeptieren, dass das Sprechen nach einer Entscheidung passiert. Das Sprechen will immer ein entsprechendes Ziel erreichen.

Was  kann ich mit dem Sprechen zeigen?

Was verhandle ich tatsächlich mit dem Sprechen?

So, wie ich in die Entscheidung oder Vorstellung greife, so spreche ich.

Spreche ich konkret oder unkonkret? Direkt oder indirekt? Wird meine Absicht hörbar, oder nicht?

In diesem Workshop lernen wir, mit unserem Sprechen etwas zurückzulassen. Wir lernen, den Ursprung unseres Sprechens im Zeigen durch die Hand zu nutzen, um nunmehr das Zeigen ohne Hand im Sprechen auszudrücken. Das, was wir zu sagen haben, be-deutet (uns) etwas. Unser Sprechen wird wieder absichtsvoll, persönlich und interaktiv.